Die große Tierwanderung ist ein beeindruckendes Ereignis in den afrikanischen Graslandschaften. Tausende und Abertausende von Tieren wandern über die weiten Ebenen Ostafrikas, um während des Jahreszeitenwechsels Nahrung zu finden. Die große Tierwanderung, die man auch als „Great Migration“ kennt, ist ein beeindruckendes Spektakel und zweifellos eine Reise zu dieser Jahreszeit wert, in der sich die Wildnis in ihrem majestätischen Ausmaß entfaltet.
Was sind die Phasen der großen Tierwanderung? Wo kann man welche Tiere während dieser Zeit beobachten? Wie kann man dieses magische Naturschauspiel am besten genießen? Beachte die folgenden Tipps!
Wann findet die große Tierwanderung statt?
Die große Tierwanderung betrifft vor allem zwei Tierarten – Gnus und Zebras -, die sich nach der Regenzeit zunächst in den weiten Ebenen der Serengeti in Tansania versammeln. Die Wanderung an sich beginnt dann in der Regel nach der Regenzeit, im Januar/Februar, nachdem die Weibchen ihre Jungen zur Welt gebracht haben. Spätestens wenn das Gebiet wieder trocken und wüstenähnlich wird – etwa im März und April – beginnen die Tiere ihre lange Reise auf der Suche nach Wasser, um zu überleben. Das erste Ziel ist der Grumeti-Fluss in der westlichen Serengeti.
In den Monaten Juli/August ziehen die Tiere dann von der Serengeti in Tansania in die Maasai Mara in Kenia, was zu den berühmten Flussüberquerungen führt. Da der große Strom zwischen den beiden Ländern liegt, kann man dieses Spektakel auf einer Reise nach Kenia oder Tansania beobachten.
Quelle: Uzuri Safaris Tanzania/Unsplash
Welche Tiere kann man beobachten?
Bei der großen Tierwanderung ziehen Millionen von Tieren umher und bieten den Reisenden ein fabelhaftes Schauspiel. Man sieht Gnus, Hunderttausende Zebras, Gazellen und Antilopen. Diese Tiere sind eine wichtige Nahrungsquelle für Raubtiere, die mit den Herden ziehen, um sich zu ernähren. Die große Tierwanderung zieht daher auch andere Tierarten wie Krokodile, Hyänen sowie Löwen und Leoparden an.
Die Gnus sind das Herzstück der großen Tierwanderung. Mit fast 1,5 Millionen Gnus wird die große Tierwanderung oft auch einfach nur die große Gnu-Wanderung genannt. Die Huftiere bewegen sich in riesigen Massen und bieten ein faszinierendes Schauspiel!
Die wandernden Herden bewegen sich in astronomischen Größen, darunter auch Neugeborene, die schon wenige Tage nach ihrer Geburt laufen und sich vorwärts bewegen können. Halte deine Augen offen und du wirst bestimmt einige erspähen.
Auch Zebras sind sehr soziale Tiere, die sich im Herdenverband bewegen. Sie reisen aus gutem Grund in Harmonie mit den Gnu-Herden: Die beiden Tierarten fressen zwei unterschiedliche Teile derselben Grassorte. Daher mischen sich die Herden während der großen Tierwanderung problemlos.
Quelle: Gene Taylor/Unsplash
Antilopen sind ebenfalls Teil der großen Tierwanderung. Besonders zahlreich nehmen vier Arten teil: Thompson-Gazellen, Grant-Gazellen, Impalas und Elenantilopen. Es sind geschickte, laufstarke und schlanke Tiere, die beim Sprint ein beeindruckendes Schauspiel bieten.
Spannend ist es natürlich auch, die mit den Herden ziehenden, berühmten Raubtiere zu erspähen, die auf Nahrunsgsuche in der Nähe der Huftiere lauern: Löwen, Hyänen und Krokodile.
Wo kann man die große Tierwanderung am besten sehen?
Die Route der großen Tierwanderung erstreckt sich von Tansania bis Kenia über eine Distanz von fast 2.000 Kilometern. Obwohl die Reisewege der Tiere im Wesentlichen gleich bleiben, reagieren die Tiere auf ihre Umgebung und die klimatischen Bedingungen, zum Beispiel stagnierendes Wasser und der Zustand der Weiden. Deshalb kann sich der Verlauf der Migrationsroute und der Zeitpunkt der Wanderung ändern.
Es gibt jedoch ein Muster, dem die Tiere folgen: im Uhrzeigersinn vom Serengeti-Nationalpark in Tansania zum Maasai Mara-Nationalreservat in Kenia. Auf dieser Strecke werden zwei Länder durchquert – wo genau sollte man also hingehen, um dieses Natur-Spektakel zu beobachten?
Das Ndutu-Gebiet in Tansania: In der südlichen Serengeti kann man Blicke auf die neugeborenen Gnus und Zebras erhaschen. Das zieht nicht nur menschliche Beobachter, sondern auch Raubtiere auf der Suche nach leichter Beute an. Empfindsame Seelen sollten sich vorher überlegen, ob das etwas für sie ist.
Serengeti-Nationalpark in Tansania: Dies gilt als der beste Ort, um die große Tierwanderung zu beobachten. Hier beginnen die Zebra- und Gnu-Herden, sich vor dem großen Aufbruch zu versammeln, und für die Gnus ist hier auch Ort der Paarung. Die Herden müssen sich jedoch einem großen Hindernis stellen: dem Grumeti-Fluss. Nur die Mutigsten überleben und viele Tiere sterben auf dieser Etappe.
Quelle: Unsplash
Der Mara-Fluss: Dieser Strom verläuft zwischen den beiden Ländern Tansania und Kenia und ist die letzte Etappe vor den fruchtbaren Ebenen der Maasai Mara. Die Flussüberquerung ist eine Strapaze, da im Wasser Krokodile lauern, die oftmals Panik unter den Herden auslösen. Man kann leicht Zeuge von Angriffen werden, aber auch die Tapferkeit der Tiere beobachten, die es trotz aller Widrigkeiten schaffen, das andere Ufer zu erreichen und zu überleben!
Maasai Mara Nationalpark in Kenia: Die Tiere, die den Maasai Mara erreichen, werden durch die fruchtbaren Ebenen und reichen Futterquellen belohnt. Hier können sie sich kräftig mästen, bevor sie zur Geburt ihrer Jungen wieder in die südliche Serengeti zurückkehren. Der Maasai Mara hat jedoch einen gefährlichen Feind: die Löwen, die hier in hoher Konzentration anzutreffen sind. Neben den stattlichen Raubkatzen ist der Park ebenfalls idealer Beobachtungspunkt für andere Tierarten wie Elefanten, Giraffen und einige seltene Spezies.
Quelle: Valeria Rossi/Unsplash
Wann ist die beste Zeit, um die große Tierwanderung zu erleben?
Eine gute Nachricht: Die große Tierwanderung hört nie wirklich auf. Es ist ein Kreislauf, der den Jahreszeiten und dem Wetter angepasst ist, und es gibt immer wieder Höhepunkte zu erleben. Der richtige Zeitpunkt hängt auch davon ab, welche Stationen du für wichtig hältst und welches Land du besuchst.
Hier sind einige wichtige Anhaltspunkte, die dir dabei helfen, den richtigen Zeitpunkt zu wählen – je nachdem, was du persönlich gerne beobachten möchtest. Natürlich handelt es sich dabei nicht um eine exakte Berechnung, denn schließlich wird die Wanderung von den Regenfällen bestimmt:
- Dezember bis März: Die Tiere sind im Ndutu-Gebiet im Süden. Es ist die Zeit der Geburten, das Gras ist höher und die Raubtiere gehen auf die Jagd.
- April bis Juni: Die Herden ziehen westlich der Serengeti zum Grumeti-Fluss hinauf.
- Juli bis Oktober: Die Überquerung des Mara-Flusses führt die Herden auf die kenianische Seite; jetzt ist der Zeitpunkt für die aufregenden Momente, wenn die Tierherden die Flüsse überqueren.
- November: Die Tiere ziehen gemächlich wieder nach Osten in das Ndutu-Gebiet hinunter, wo sie um die Monate Januar und Februar herum ihre Jungen zur Welt bringen – und dann geht es wieder auf Wanderschaft.
Quelle: Geramino/Unsplash
Reisen zu den Höhepunkten der großen Tierwanderung
Wir von Africaventura möchten, dass du die schönsten Momente der afrikanischen Wildnis erlebst. Zwei unserer Touren bieten dir deshalb die Möglichkeit, die spektakuläre Migration der großen Herden aus nächster Nähe zu beobachten: Einmal unsere Kenia-Tour, die eine Mischung aus Safari und Strand bietet und durch die Maasai Mara und den Naivasha-See führt.
Und zum anderen unsere Tansania-Rundreise, die von der Savanne bis zu den paradiesischen Stränden Sansibars führt. Eine Reiseroute, die dich nach Tarangire und in die Serengeti zum Ngorongoro-Krater führt.