Die südafrikanische Küche zeichnet sich durch eine große Vielfalt von Zutaten aus, die während der Kolonialzeit eingeführt wurden. Durch den Sklavenhandel wurden neue Lebensmittel aus anderen Teilen der Welt wie Malaysia und Indonesien importiert. Auch die Buren, die Nachkommen der im 17. und 18. Jahrhundert in Südafrika eingewanderten niederländischen Siedler, führten neue Zutaten und Zubereitungsarten ein. Es wurden jedoch auch traditionelle Bräuche und Speisen der einheimischen Bevölkerung beibehalten.
Somit ist die südafrikanische Küche heute kein einheitliches Gebilde und spiegelt die vielfältigen kulinarischen Traditionen der verschiedenen Gemeinschaften wider, die das Land bewohnen. Die örtliche Küche ist besonders reich an Fleisch, Brei und Gewürzen, wobei Lammfleisch am beliebtesten ist, gefolgt von Rindfleisch.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen 11 Gerichte vor, die Sie sich auf Ihrer Reise nach Südafrika auf keinen Fall entgehen lassen sollten.
Biltong wird oft als Snack serviert und besteht aus getrocknetem Fleisch. Meist wird Rindfleisch oder Wildfleisch verwendet, es kann aber auch aus Straußenfleisch bestehen. In der Regel wird das Fleisch mit unterschiedlichen Zutaten und Gewürzen wie Essig, Koriander, Pfeffer, Zucker oder Chilischoten vermischt, die den Geschmack abrunden. Anschließend wird es zum Trocknen aufgehängt. Das Gericht erfreute sich ursprünglich besonderer Beliebtheit, da es nicht gekühlt werden musste. Heutzutage wird es von Fleischliebhabern wegen seines hohen Eiweiß- und geringen Fettgehalts geschätzt.
Biltong - Quelle: canva
Das Wort boerewors stammt aus dem Afrikaans und den niederländischen Wörtern boer (Bauer) und wors (Wurst). Diese gegrillte Wurst ist eines der beliebtesten und bekanntesten Gerichte Südafrikas. Man findet sie an Straßenständen, bei Sportveranstaltungen und in Restaurants. Meistens werden die Würste aus Rinderhackfleisch, aber auch aus Schweine- und Lammfleisch zubereitet und mit Gewürzen wie Koriander, Muskatnuss und schwarzem Pfeffer verfeinert. Traditionell haben sie eine schneckenartige Form und werden gegrillt oder gebraten und anschließend mit Pap serviert. Hierbei handelt es sich um einen Maismehlbrei mit Tomatensauce (Braai-Sauce), der in Südafrika bei keinem Grillfest (Braai) fehlen darf.
Boerewors - Quelle: canva
Ein authentisches Braai ist ein kulinarisches Erlebnis, das Sie auf einer Südafrika-Reise nicht verpassen sollten. Braais haben ihren Ursprung in den Townships von Johannesburg, wo Metzger am Wochenende vor ihren Geschäften Grills aufstellten, um ihr Fleisch zu grillen und es auf der Straße zu verkaufen. Heutzutage versammeln sich die lokalen Gemeinschaften an den Wochenenden zu Braais, um sich auszutauschen und gemeinsam zu essen. Beim Besuch eines Braai können Sie die lebhafte Atmosphäre genießen, Musik hören und aus einem vielfältigen Fleischangebot wählen.
Dieses Gericht gehört ebenfalls zu den Lieblingsspeisen vieler Südafrikaner. Hackfleisch wird mit Gewürzen, Kräutern und getrockneten Früchten gekocht und dann mit einer Mischung aus Ei und Milch übergossen und gebacken. Üblicherweise wird es mit gelbem Reis serviert und mit Bananen oder Gemüse garniert. Bobotie stammt ursprünglich aus den Kolonien in Jakarta und wird daher oft mit Currypulver zubereitet.
Bobotie - Quelle: canva
Bei diesem gefüllten Weißbrot handelt es sich um ein Schnellgericht, das trotz seiner Einfachheit auch in vielen Restaurants angeboten wird. Üblicherweise wird das Brot mit Hähnchen-Curry gefüllt, allerdings gibt es mittlerweile auch verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Brotsorten und Füllungen. Die Ursprünge des Gerichts sind unklar, es wird jedoch vermutet, dass es von Sklaven in das Land gebracht wurde.
Bobotie - Quelle: canva
Diese für die südafrikanische Küche typische Süßigkeit besteht aus einem mit Sirup überzogenen frittierten Gebäck. Zur Herstellung wird der Teig zu einem Zopf geflochten, in Öl gebraten und anschließend mit Zuckersirup übergossen. Das Ergebnis ist eine sehr klebrige Süßigkeit, die kalt gegessen wird – buchstäblich zum Finger abschlecken. Sie sieht so ähnlich aus wie ein Krapfen und schmeckt auch so. Dieses Gericht stammt ursprünglich von den Kapmalaien, einer ethnischen Gruppe in Südafrika.
Koeksister - Quelle: canva
Dieses Gericht ist für Probierlustige geeignet, die sich nicht vom ersten Anblick abschrecken lassen – seine Hauptzutat sind nämlich Würmer. Der Mopane-Wurm, benannt nach seinem Nahrungslieferanten, dem Mopanebaum, ist eigentlich die grün-blaue, stachelige Raupe des Nachtfalters Gonimbrasia Belina. Trotzdem gilt sie in Südafrika als beliebte Delikatesse, vor allem in ländlichen Gebieten. Kinder und Frauen sammeln die Raupen von den unteren Ästen der Bäume, nehmen sie aus, kochen sie in Salzwasser und trocknen sie in der Sonne. Mopane-Würmer sind reich an Eiweiß und haben sich mittlerweile auch zu einem beliebten Snack für Touristen entwickelt.
Gewöhnlicherweise werden Mopane-Würmer gebraten und mit einer Kombination aus Tomaten, Knoblauch, Erdnüssen, Peperoni und Zwiebeln gegessen. Mopane-Würmer können aber auch zu einem Eintopf hinzugefügt oder einfach roh und frisch von einem Baum „gepflückt“ gegessen werden.
Dieser Eintopf, dessen Name sich auf den Topf bezieht, in dem er zubereitet wird, besteht aus Fleisch, Gemüse, Reis und Kartoffeln. Das Ganze wird langsam in einem großen runden Gefäß aus Gusseisen mit einem lose aufgesetzten Deckel über einem Holzfeuer gegart. Der Ursprung der Potjiekos geht auf die niederländischen Siedler zurück, die diese Art der Zubereitung von Eintöpfen einführten. Für Potjiekos können verschiedene Fleischsorten und Gewürze verwendet werden. Das Gericht ist sehr beliebt und hat so viele Variationen, dass in Südafrika oft Wettbewerbe um die besten Potjiekos stattfinden.
Potjiekos - Quelle: canva
Vetkoek ist eine frittierte Teigtasche, die herzhafte oder süße Füllungen hat und somit sowohl als Frühstück oder Zwischenmahlzeit als auch als Nachspeise mit Tee oder Kaffee gegessen werden kann. Zu den beliebtesten Füllungen zählen Rinderhackfleisch, Marmelade, Honig oder Sirup. Die vielseitigen Teigtaschen haben sich zu einem der häufigsten „Fastfood“-Gerichte in Südafrika entwickelt.
Vetkoek - Quelle: canva
Chakalaka und Pap sind ein fester Bestandteil der südafrikanischen Küche. Chakalaka ist ein Gemüsegericht aus Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Karotten, Bohnen und Gewürzen, das oft kalt serviert wird. Pap, was so viel wie Brei bedeutet, ähnelt einer Polenta und ist ein stärkehaltiges Gericht, das aus weißem Mais hergestellt wird. Chakalaka und Pap werden oft zusammen mit gegrilltem Fleisch, Brot, Salat und Eintöpfen serviert.
Chakalaka - Quelle: canva
Im 17. Jahrhundert landeten die Holländer und Franzosen in Kapstadt und brachten Sklaven aus Indonesien, Indien und Malaysia mit, zusammen mit ihren Gewürzen und traditionellen Kochmethoden. Die aromatischen Gewürze wie Zimt, Safran, Kurkuma und Chili ergaben in Kombination mit den lokalen Produkten duftende Currys und Eintöpfe, die auch heute noch in der Region beliebt sind. Beim malaysischen Kap-Curry handelt es sich meist um Hähnchen- Curry, das mit gelbem Reis serviert wird.
Der aus den Niederlanden importierte Malva-Pudding ist entgegen seinem Namen kein Pudding, sondern ein gebackener Biskuitkuchen mit Aprikosenmarmelade, der mit einer heißen Sahnesoße übergossen wird, während er noch warm ist. Diese Kalorienbombe ist nicht nur saftig, sondern auch unheimlich lecker.
Malva pudding - Quelle: canva
Wenn Sie eine Rundreise durch Südafrika unternehmen, dann sollten Sie diese traditionellen Speisen auf jeden Fall probieren.