Mit seinen Naturschätzen, Landschaften und vielseitiger Kultur ist Südafrika zweifellos eines der beliebtesten Reiseziele des afrikanischen Kontinents. Ein guter Ausgangspunkt, um die Kultur eines Landes kennenzulernen, ist seine Musik mit all ihren Facetten zu entdecken.
Haben Sie schon einmal südafrikanische Musik gehört? Heute möchten wir Sie einladen, die unterschiedlichen Klänge und Rhythmen des Landes kennenzulernen.
Die Musik Südafrikas ist mit ihrer Vielschichtigkeit und ihren zahlreichen Mischformen im Laufe der Geschichte wirklich faszinierend. Von der Kolonialzeit bis heute hat sich diese Musik immer wieder neu erfunden, indem sie einheimische Rhythmen und Klänge mit denen von anderen Ländern verband. Das Ergebnis ist eine besondere Kombination mit außergewöhnlichen Musikstilen, die den südlichen afrikanischen Kontinent prägen.
Musik ist hier eine uralte Kunst. Ob Zulu, Xhosa, Ndebele oder Sotho - Musik war und ist das Herzstück jedes Stammestreffens.
Quelle: canva
In der niederländischen Kolonialzeit, d. h. im frühen 17. Jahrhundert, importierten und adaptierten Sklaven Musikinstrumente und -ideen aus dem Westen. Die Khoikhoi spielten beispielsweise die Ramkie, eine 3- und manchmal auch 4-saitige Gitarre, mit der sie Lieder aus ihrer Kultur und westliche Folklore verbanden.
Ein weiteres Instrument, mit dem die Khoi in Kapstadt, dem kolonialen Zentrum, das sich zu einem Ort mit vielen Kulturen aus aller Welt entwickelte, Musik machten und dazu tanzten, ist die Mamokhorong, eine einsaitige Geige.
Mit der Ankunft der Missionare im Landesinneren kamen weitere Musikrichtungen auf. In den späten 1800er Jahren komponierte der südafrikanische Komponist John Knox Bokwe Hymnen mit traditionellen Mundharmonika-Klängen der Xhosa. Im Jahr 1897 schrieb Enoch Sontonga die Hymne Nkosi Sikelel' iAfrika (Gott segne Afrika), die später von der Befreiungsbewegung übernommen wurde und maßgeblicher Bestandteil der Nationalhymne Südafrikas ist.
Auch die Missionare hatten Einfluss auf die Gospelbewegung, die in diesem Teil der Welt immer noch viel gehört und produziert wird. Viele berühmte Künstler des Landes treten in diesem Genre auf und sind so erfolgreich, dass sie Gold- oder Platin-Schallplatten besitzen.
Nkosi Sikelel' iAfrika
Die politische Geschichte des Landes machte es in den 80er und 90er Jahren zu einem beliebten Ort für Konzerte, die sich mit Rassenprotesten und Menschenrechten beschäftigten.
Mit der Einführung der Mehrheitsregierung im Jahr 1994 hörte Südafrika auf, an vorderster Front des weltweiten Menschenrechts-Aktivismus zu stehen, und verwandelte sich schnell in eine regionale, wirtschaftliche und kulturelle Supermacht. Heutzutage findet jede Art von internationaler Musik ihren Weg nach Südafrika.
Hinzu kommt, dass Südafrika selbst im Laufe der Jahre einige der größten Namen der Jazz- und Weltmusik hervorgebracht hat. Somit ergibt sich ein Musik- und Kulturreiseziel wie kein anderes.
Südafrika war schon immer ein beliebter internationaler Musikschauplatz. Auch wenn amerikanische oder britische Musik in den Großstädten zu hören ist, gibt es eine Reihe südafrikanischer Künstler, die zu internationalen Stars geworden sind. Eine Reise nach Südafrika gibt Ihnen die Möglichkeit, nicht nur die Musik der indigenen Völker kennenzulernen, sondern auch einige globale Klassiker (wieder) zu entdecken.
Jazzfans haben sicher schon von dem Pianisten Dollar Brand (heute Abdullah Ibrahim) gehört, der als Protagonist des Modern-Creative-Stils in der Jazzmusik gilt. Auch Hugh Masekela gehört zu den wichtigsten Jazz- und Weltmusik-Pionieren aus Südafrika. In vielen seiner Texte aus der Zeit der Apartheid kritisierte er die damaligen Lebensumstände. Nicht zu vergessen sind auch die kreativen Beats von Pops Mohamed. Mit ihren unterschiedlichen Musikstilen haben all diese Künstler auch in Europa Erfolge feiern können.
Abdullah Ibrahim
Ein weiterer Welterfolg ist die A-cappella-Gruppe Ladysmith Black Mambaz. Joseph Shabalala, der Leadsänger, hat Gold- und Platinschallplatten sowie einen Grammy Award gewonnen. Und jeder Paul-Simon-Fan wird das Lied Graceland kennen.
Aber die vielleicht bekanntesten von allen sind Myriam Makeba und Johnny Clegg. Die aus Johannesburg stammende Myriam Makeba hat die Musikwelt mit ihrem Hit Pata im Sturm erobert. Mama Africa, wie sie liebevoll genannt wird, war eine emblematische Anti-Apartheid-Kämpferin. Sie starb im Alter von 76 Jahren auf der Bühne in Italien, während sie ihr legendäres Lied vortrug.
Asimbonanga, Scatterlings of Africa, I Call Your Name und African Shadow Man sind nur einige der vielen bekannten Songs von Johnny Clegg. Auch bekannt als White Zulu gilt er als Südafrikas größter internationaler Star. Mit 17 Alben im Gepäck ist er zu einem Botschafter der südafrikanischen Musik geworden und sein origineller, eklektischer Stil erreicht alle Ecken der Welt. Der in Großbritannien geborene Künstler singt in Zulu sowie in Englisch.
Johnny Cleg
Die meisten Menschen, die nach Südafrika kommen, erwarten dort „afrikanische“ Musik. Doch diese umfasst ein ganzes Spektrum einheimischer Stile, vom frühen Gospel über A capella bis zum Township Jazz. Die indigene südafrikanische Straßenmusik ist sogar ein akademisches Fach, das in Kulturinstituten weltweit studiert wird.
Südafrika wird wegen der vielen unterschiedlichen Volksgruppen, die hier zusammenleben, oft auch Regenbogennation genannt. Jeder Reisende wird feststellen, dass sich dies in der Kultur und den Musikstilen des Landes widerspiegelt. Die Auswahl reicht vom südafrikanischen Kammerorchester bis zur aufbrausenden Energie des Kwaito und fast allem, was dazwischen liegt.
Heute findet sich Musik aus Genres wie Drum&Bass, Afrikaans, Psychedelic Trance und Metal, die im Land schnell wachsen. Es gibt auch viele Künstler, die Musik mit Fusionen aus verschiedenen Genres machen, wobei oft afrikanische Musik mit Musik aus anderen Ländern verbunden wird.
Die Antwoord (Die Antwort in Afrikaans), ist heute eine der bekanntesten Bands Südafrikas. Avantgardistisch, extravagant und höchst originell mischen sie Stile wie Hip-Hop, Rap und Rave mit Pop und elektronischer Musik.
Wie auf dem gesamten afrikanischen Kontinent ist die Musik das Herz und die Seele des täglichen Lebens. Zusammen mit anderen nationalen Freizeitbeschäftigungen, wie z. B. dem Fußball, bringt die Musik die Menschen zusammen. In den Townships und Nachbarschaften helfen zahlreiche Organisationen Tausenden von Menschen im ganzen Land, ihren Lebensunterhalt mit ihren musikalischen Talenten zu verdienen. Ob Taufe, Hochzeit oder andere Anlässe, Musik und Musikkapellen begleiten jede Feier. An den Wochenenden erwachen die wichtigsten südafrikanischen Touristenorte mit Musikgruppen und traditionellen Tänzen zum Leben.
Festivals und Konzerte sind ein wichtiger Bestandteil des südafrikanischen Veranstaltungskalenders. So zum Beispiel das Splashy Fen, das Oppikoppi, bei dem Sie traditionelle afrikanische Musik und Kultur erleben können, und natürlich das jährliche Cape Town International Jazz Festival. Aber auch improvisierte Sommerfestivals werden in öffentlichen Parks, botanischen Gärten, an Stränden und unter freiem Himmel in ganz Südafrika veranstaltet.
Quelle: canva
Fazit: Es ist immer etwas los in Südafrika. Die Musikindustrie ist lebendig, pulsierend und dynamisch. Sie ist im ganzen Land mit großen und kleinen Veranstaltungsorten stark vertreten. Das Kennenlernen der Musik des Landes ist eine wunderbare Möglichkeit, die südafrikanische Kultur kennen und verstehen zu lernen.
Aus diesem Grund bieten wir auf unserer Südafrika-Rundreise ein ganz besonderes Erlebnis an, und zwar in Kapstadt auf eine Jazz-Safari zu gehen. Auf dieser besonderen Musikreise haben Sie die Gelegenheit, tief in die Jazzmusik der Stadt einzutauchen, indem Sie lokale Jazzmusiker in ihren Häusern besuchen. Hier bekommen Sie einen intimen und authentischen Einblick in das Leben der Künstler – voller Musik, Engagement und Spaß.
Wenn Sie mehr über unsere speziellen Angebote und die unterschiedlichen Aktivitäten erfahren wollen, informieren Sie sich auf der Website über unsere Afrika-Rundreisen.