Die starken Frauen von Südafrika

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Kultur Südafrika

Am 9. August feiert Südafrika den Frauentag. Dieser Feiertag erinnert an einen historischen Moment, als 1956 20.000 Frauen eine Petition bei den Union Buildings, dem Sitz der südafrikanischen Regierung, abgaben. Darin protestierten sie gegen die Verordnung, dass sie als schwarz identifizierte Personen einen Inlandspass tragen mussten. Dieser war ein Mittel, um in Zeiten der Apartheid die sogenannte Rassentrennung aufrechtzuerhalten und zu kontrollieren. 

Mütter, Töchter, Tanten und Schwestern versammelten sich, um eine Veränderung herbeizuführen. Sie standen eine halbe Stunde lang schweigend vor den Regierungsgebäuden und demonstrierten so gewaltfrei ihre Einigkeit und Entschlossenheit. Sie sangen außerdem ein Lied mit dem Text „Now you have touched the women, you have struck a rock“ („Ihr habt die Frauen berührt und seid auf Stein gestoßen“). Das wurde seitdem ein geflügeltes Wort, um die Stärke der Frauen in Südafrika zu beschreiben. 

Der Marsch wurde angeführt von der 1954 in Johannesburg gegründeten Federation of South African Women, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, volle Gleichberechtigung für alle Frauen unabhängig von Hautfarbe oder gesellschaftlicher Stellung zu erreichen. Seit 1995 erinnert der Frauentag in Südafrika an das Streben nach gleichen Freiheiten und Rechten. Es hat die Gleichberechtigung von Frauen vorangebracht und auf Fragen wie Bildung für Mädchen, politische Vertretung und das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern aufmerksam gemacht.

Die Geschichte Südafrikas ist voll von bemerkenswerten Frauen, deren Stärke auch weiterhin aktuelle und künftige Generationen im Land und in aller Welt inspiriert. Sehen wir uns zur Feier des Frauentags einige der starken Frauen aus Südafrika an!

 

DIE BLACK MAMBAS

Das Einzige, was noch stärker ist als eine südafrikanische Frau, sind viele südafrikanische Frauen. Die Black Mambas sind Aktivistinnen, die Teile des Greater-Kruger-Nationalparks vor Wilderern schützen. Die jungen Frauen patrouillieren zu Fuß das 50.000 Hektar große Balule-Naturschutzgebiet, um die gefährdeten südafrikanischen Nashörner zu beschützen. Dadurch konnten sie nicht nur die Wilderei eindämmen und den Naturschutz unterstützen, sondern wurden auch zu Vorbildern für ihre Gemeinschaft.

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CASTER SEMENYA

Caster Semenya ist eine der erfolgreichsten Läuferinnen der Welt und mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin. Doch Südafrikas sportliches Aushängeschild musste in ihren Jahren auf der internationalen Sportbühne auch gegen zahlreiche Hürden ankämpfen. Sie war Überprüfungen ihres Geschlechts und Kritik aus der Sportwelt ausgesetzt und ihr Fall warf ein Licht auf problematische Annahmen darüber, was es heißt, eine Frau zu sein. Dank ihrer Stärke konnte sie nicht nur auf der Laufbahn reüssieren, sondern auch Probleme mit Diskriminierung und Menschenrechten in der Sportwelt aufzeigen. 

 

NATALIE DU TOIT

Natalie du Toit wurde als Teenagerin auf dem Weg zur Schule von einem Auto angefahren und verlor dabei ein Bein. Als Leistungsschwimmerin war sie zurück im Becken, noch bevor sie gelernt hatte, wieder zu gehen. Ein Jahr nach ihrer Beinamputation gewann sie bei den Commonwealth Games zwei Medaillen und schwamm einen Weltrekord. Sie war die erste Sportlerin, die sich trotz Behinderung für das Finale eines regulären Wettbewerbs qualifizierte, und gewann eine Goldmedaille bei den Afrikaspielen sowie mehrere weitere Goldmedaillen bei den Paralympischen Spielen. 

 

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MIRIAM MAKEBA

Die auch „Mama Africa“ genannte Miriam Makeba war eine berühmte südafrikanische Sängerin, die in den 1950ern und 1960ern viele Hits hatte. Ihr Song „Pata Pata“ war weltweit erfolgreich und sie hat die afrikanische Musik in vielen Teilen der Welt verbreitet. Sie ist vor Prominenten wie John F. Kennedy, Bette Davis, Nina Simone, Miles Davis, und Marlon Brando aufgetreten und nutzte ihren Ruhm auch, um auf Bürgerrechtsfragen aufmerksam zu machen. 

 

 

THATO KGATLHANYE

Mit gerade einmal 21 Jahren startete Thato Kgatlhanye das Projekt Repurpose Schoolbags, um umweltfreundliche Schultaschen herzustellen, anstelle der Plastiktaschen, in denen die Kinder in ihrer Gemeinde bis dahin ihre Schulsachen transportierten. Sie setzte Upcycling ebenso ein wie Solartechnologie, damit die Kinder Licht hatten, um auch nach Einbruch der Dunkelheit lernen zu können. Ihre Arbeit brachte Kgatlhanye breite Anerkennung und zahlreiche Preise sowie Partnerschaften mit internationalen Konzernen ein. Außerdem wurde sie zur „Innovatorin des Jahres“ gewählt und war die jüngste Frau auf dem Titel von Forbes Women Africa. 

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Quelle : Canva

GCINA MHLOPHE

Sie wissen, dass Sie eine einflussreiche Schriftstellerin sind, wenn Ihr Geburtstag in Südafrika zum nationalen Tag des Geschichtenerzählens erklärt wird. Inspiriert von den Geschichten, die sie als Kind von ihrer Großmutter erzählt bekam, wurde Gcina Mhlophe eine bekannte Autorin, Dramatikerin und Schauspielerin und ist in Theatern in aller Welt aufgetreten. Seit 2001 betreibt sie eine Alphabetisierungskampagne begleitet von einem jährlichen Bücherfestival. Mhlophe hat zahlreiche Ehrendoktorate von Instituten in aller Welt erhalten und wird geschätzt für ihre Bemühungen zum Erhalt des traditionellen afrikanischen Geschichtenerzählens. 

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Quelle : Canva

 

NAVANETHEM PILLAY

Als erste nichtweiße Richterin am Obersten Gerichtshof ist Navanethem Pillay eine bedeutende Persönlichkeit im südafrikanischen Rechtssystem. Sie war auch Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte und Präsidentin des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda. Ihre Arbeit begann vor 50 Jahren, als sie sich dafür einsetzte, dass Gefangene auf Robben Island anwaltlichen Beistand erhielten. Sie setzt sich außerdem für Opfer häuslicher Gewalt ein. 2009 wurde sie vom Forbes Magazine in die Liste der mächtigsten Frauen der Welt aufgenommen.  

 

LILLIAN CLINGO

Die Krankenpflegerin Lillian Clingo leitete viele Jahre lang Phelophepa, ein Gesundheitszug, der das ländliche Südafrika bedient. Diese Klinik auf Schienen brachte Gesundheitsberatung und Pflege in Bereiche des Landes ohne Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung. Außerdem wurden die Menschen darüber aufgeklärt, wie sie Krankheiten vermeiden und ihre Gesundheit fördern konnten. Seit dem Ende ihrer Tätigkeit bei Phelophepha arbeitet Clingo bei einer Organisation, die sich um von AIDS betroffene Kinder kümmert. Ihre Arbeit hat ihr im In- und im Ausland zahlreiche Auszeichnungen eingebracht als Anerkennung für ein Leben im Dienst der Allgemeinheit. 

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Quelle : Canva

 

WINNIE MADIKIZELA-MANDELA

Winnie Madikizela-Mandela ist weltbekannt als Ehefrau von Nelson Mandela. Die beiden waren 38 Jahre lang verheiratet, wovon er 27 Jahre in Gefangenschaft verbrachte. Auch sie selbst überstand Folter, Inhaftierung und Verbannung und war sehr aktiv am Kampf für die Befreiung Südafrikas beteiligt. Madikizela-Mandela erhielt 1985 den Robert F. Kennedy Human Rights Award und war Parlamentsabgeordnete sowie Mitglied des African National Congress. Sie starb 2018 im Alter von 82 Jahren. Und auch wenn Winnie Madikizela-Mandela eine kontroverse Persönlichkeit ist, die mit Gewalt in Verbindung gebracht wurde, hat sie Südafrikas Geschichte zweifellos mitgeprägt.  

Wenn eines über Südafrika gesagt werden kann, dann, dass es ein endlos inspirierendes Land ist. Und das liegt zu einem Großteil an seinen Menschen: Ob Künstlerinnen, Visionärinnen, Pflegerinnen oder Aktivistinnen, sie alle sind ein essenzieller Teil dieses Landes, das sich auch im 21. Jahrhundert immer weiter entwickelt und verändert. Südafrika verdankt so viel von seiner Stärke seinen Frauen – jenen, die mitgeholfen haben, das Land in der Vergangenheit zu formen, ebenso wie jenen, die heute seine Identität mitbestimmen. 

Feiern Sie in diesem August die Frauen von Südafrika und besuchen Sie mit uns das Land, um das Vermächtnis der starken Frauen von einst zu sehen und die jungen Frauen kennenzulernen, die heute die Welt verändern.

 

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