Fynbos: einzigartige Vegetation am Kap Südafrikas

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Safari in Afrika mal anders: Gehen Sie auf eine Entdeckungsreise der Kap-Fauna am südlichsten Zipfel des Kontinents. Dort befindet sich das kleinste der sechs Florenreiche der Erde, die Kap-Florenregion (Capensis). Hier zuhause ist der Fynbos, eine Pflanzenwelt, die ihresgleichen sucht und die nicht umsonst viele Touristen aus der Ferne genauso wie Wanderer aus dem nahegelegenen Kapstadt anzieht.

Dieser besondere Vegetationsgürtel in den südafrikanischen Provinzen Western Cape und Eastern Cape erstreckt sich halbmondförmig über 100 bis 200 km zwischen den Städten Clanwilliam im Westen und Port Elizabeth im Osten und umfasst eine Fläche von 46.000 km².

Die Landschaft ist von der Küste und einem bergigen Relief geprägt. Das Klima im Westen ähnelt dem des europäischen Mittelmeerraumes mit regnerischen Wintern. Im Osten sind die Niederschläge gleichmäßig über das Jahr verteilt.

Buschfeuer in besonders heißen und trockenen Perioden sind überlebenswichtig für die Fynbos-Vegetation. Die Feuer sorgen dafür, dass das Dickicht nicht zuwuchert und Samen neuer Platz, Luft und Licht gegeben wird, um sich zu entfalten.

 

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Quelle: Canva

 

Eindrucksvolle Pflanzenwelt

Die Bezeichnung Fynbos stammt aus dem Niederländischen und heißt so viel wie feingliedriges Gebüsch. Dahinter verbirgt sich eine außergewöhnliche Artenvielfalt aus 7.000 Farn- und Blütenpflanzenarten. Darüber hinaus gibt es eine große Zahl endemischer Arten (rund 6.000 von insgesamt 8.500 Arten), die nur hier vorkommen. Dazu zählt unter anderem die Nationalpflanze Südafrikas: die King Protea.

Ein Großteil der Fynbos-Pflanzen zählt zu den Hartlaubgewächsen und zeichnet sich durch ihre lederartigen, oft schmalen Blätter aus. Sie benötigen nur wenige Nährstoffe und gedeihen auch ohne viel Wasser. Dafür blühen sie umso prachtvoller. Kaum eine Farbe ist in dem Blütenmeer des Fynbos nicht vertreten. Sechs charakteristische Pflanzenfamilien haben im Fynbos die Oberhand: Bruniaceae, Geissolomataceae, Grubbiaceae, Penaeaceae, Roridulaceae und Stilbaceae. Freesien, Gladiolen, Lilien und viele weitere zählen zu den Blütenpflanzen, die Sie im Fynbos-Gürtel bestaunen können.

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Quelle: Canva

 

UNESCO-Weltnaturerbe

Aufgrund des Artenreichtums und der Vielzahl an endemischen Arten hat die UNESCO die Cape Floral Region im Jahr 2004 zum Weltnaturerbe erklärt. Seither hat sie dreizehn Gebiete zu Schutzgebieten erkoren, darunter Cederberg, Groot Winterhoek und der Table Mountain Nationalpark. Denn durch das Wachstum des Großraum Kapstadts und die Ausweitung landwirtschaftlicher Aktivitäten ist die Fynbos-Vegetation bedroht. Der UNESCO-Schutzstatus erlaubt eine Vielzahl von Anstrengungen zum Schutz der besonderen Vegetation.

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Die Tierwelt des Fynbos: Klippspringer, Paviane und Honigsauger

Wer auf Fynbos-Safari geht, dessen Sinn steht nach farbenprächtigen und wohlriechenden Blüten, soweit das Auge reicht. Die Pflanzen haben in diesem Teil Afrikas die Oberhand. Elefanten, Löwen und Co. verirren sich nicht hierhin. Stattdessen stoßen geduldige Beobachter auf eine Vielzahl kleinerer Tierarten wie Bärenpaviane, Klippspringer, Kap-Greisböcke, Schliefer, Mangusten und viele weitere.

Darüber hinaus sind sechs Vogelarten im Fynbos heimisch, darunter der Kaphonigvogel und der sogenannte Honigsauger. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung der Blüten. Zudem nennt die seltene Geometric Tortoise, eine Schildkröte mit besonderer Panzermusterung, den Fynbos ihr Zuhause. Daneben gibt es verschiedene Schmetterlingsarten, Fische und Frösche, viele davon endemisch.

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Sehenswürdigkeiten im Fynbos-Gürtel

Neben der eindrucksvollen Flora und Fauna lohnt sich der Besuch im Fynbos für alle Wanderlustigen und Gipfelstürmer. Der Table Mountain Nationalpark und die verschiedenen UNESCO-Naturschutzgebiete können mit viel Rücksicht auf den Erhalt der Natur und nach Abgabe einer Umweltschutz-Gebühr erkundet werden.

Eindrucksvolle Touren führen Sie beispielsweise hinauf auf den Kasteelspoort, auf dem Sie mit einem wunderschönen Blick auf Kapstadt belohnt werden. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann die Seilbahn nutzen, eine von bisher nur zwei Seilbahnen im Afrika südlich der Sahara.

Ähnlich beliebt bei Wanderern ist das Elephant’s Eye im Silvermine-Naturschutzgebiet. Und das zurecht: Der Felsen ähnelt dem Kopf eines Elefanten. Oben angekommen, können Sie das Auge, das sich schnell als eine Höhle entpuppt, erkunden.

Vorbei an Zuckerrohrfeldern, Teichen und Sümpfen führt der Weg zum Silvermine-Reservoir. Dieser See im Silvermine-Naturschutzgebiet wurde im 19. Jahrhundert zur Trinkwasserversorgung angelegt. Heute tummeln sich hier putzige Nilgänse und unzählige Fische.

Weiter nördlich im Schutzgebiet Cederberg können Sie sich auf die Suche nach eindrucksvollen Felsmalereien begeben. Auf dem Truitjieskraal mit seinen besonderen Sandsteinformationen werden Sie fündig. Ihr Weg führt Sie vorbei an spannenden Höhlen und natürlich einem wunderschönen Fynbos-Blütenmeer.

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Wie werden Fynbos-Pflanzen genutzt?

Viele Pflanzen des Fynbos werden wirtschaftlich genutzt: Rotbusch (Rooibos) und Honigbusch für Tee, Proteenblüten als Schnittblumen, Aloe- und Pelargonium-Arten als Zierpflanzen. Es sind die einheimischen Khoisan (verschiedene Bevölkerungsgruppen im Süden und Südwesten des Kontinents), die es seit jeher verstehen, Fynbos für sich nutzbar zu machen. Im Fynbos finden sich Pflanzen, die als Färbemittel, als Medizin, als Süßungsmittel oder als Talkumpuder verwendet werden können.

Fynbos auf dem Speiseplan

Die Watsonia-Pflanze etwa ist eine wahre Augenweide mit trichterförmigen rot-orangenen bis weiß-rosa Blüten. Sie ist jedoch noch mehr als nur schön anzusehen: eine Mahlzeit für den hungrigen Buschwanderer zum Beispiel. Ihre Knollen können im offenen Feuer geröstet werden und sollen nach Süßkartoffeln und Esskastanien schmecken. In vorkolonialen Zeiten spielte die Knolle eine wichtige Rolle auf dem Speiseplan der Khoisan. In Afrikaans ist sie als Uintjie (kleine Zwiebel) bekannt.

Weltweite Bekanntheit hat der Rooibos erlangt, dessen Blätter zu dem beliebten Rooibos-Tee verarbeitet werden. Heute wird er selbst bei uns mit viel Genuss getrunken. Zu verdanken hat er dies seinem süßlichen bis erdigen Aroma.

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Gesüßt wurde der Tee und andere Speisen und Getränke traditionell mit dem Saft der Protea repens (Sugar Bush). Der klebrigsüße Saft wird aus der roten vielblättrigen Blüte gewonnen und durch Erhitzen zu einem Syrup verarbeitet. Wer braucht da noch Zucker?

 

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Neben Rooibos ist auch der sogenannte Buchu in Südafrika beliebt. Dieser wird aus zwei Arten der Agathosma gewonnen. Als Tee wird Buchu gegen Blasenentzündungen und Magen-Darm-Verstimmungen eingesetzt. Auch als Gewürz findet Buchu vielfältige Verwendung in Speisen und Getränken. So können Sie einen Teelöffel in Ihren Smoothie geben oder Ihr Hühnchen mit einer Prise Buchu verfeinern.

 

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Heilkräfte aus dem Fynbos

Neben ihren kulinarischen Einsatzmöglichkeiten werden Fynbos-Pflanzen traditionell auch zu Heilmitteln verarbeitet:

  •   Die Blätter des südafrikanischen Salbei (Salvia repens) sollen in heißem Wasser als Tee zubereitet gegen Magenverstimmungen und Krämpfe helfen.
  •   Venenleiden sollen mithilfe der Blätter des Cape Scabious (Scabiosa africana) behandelt werden können.
  •   Renosterbos (Elytropappus rhinocerotis) kann lästige Würmer im Verdauungstrakt vertreiben, so heißt es.
  •   Die Säfte der Mittagsblume (Carpobrotus edulis) haben eine natürliche antiseptische Wirkung und können gegen Infektionen im Mund und Hals verwendet werden.
  •   Der Pelargonium-Pflanze (Pelargonium capitatum) werden kosmetische Eigenschaften nachgesagt. Ihr rosenähnlicher Duft kommt als Parfum zum Einsatz, ihre Blätter können zur Hautpflege genutzt werden.

Fynbos für das Klima

Doch der Fynbos kann noch viel mehr. Haben Sie schon mal von Spekboom gehört? Diese einzigartige Pflanze ist essbar und hat heilende Eigenschaften. Ihre Besonderheit liegt jedoch in ihrer Aufnahmefähigkeit von CO2. Vier bis zehn Tonnen CO2 pro Hektar kann der Spekboom wie ein Schwamm aufnehmen.

Und: Der Spekboom speichert Sonnenenergie und betreibt Photosynthese in der Nacht. Das soll ihm erstmal einer nachmachen!

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